Rüsselsheimer ArtMap demnächst als App verfügbar // Foto: Foto sind v.l.n.r. abgebildet Christian Reiling von der Kultursteuerung der Stadt Rüsselsheim am Main, Künstler Sam Khayari und Professor Michael Simon von der Johannes Gutenberg Universität Mainz.
Warum heißt die Lichtstele an der Rüsselsheimer Sophien-Passage, wie sie heißt, obwohl sie nicht leuchtet? Welche historische Bedeutung hat der Bär am Berliner Platz? Und welche Denkmäler lassen sich bei einem Spaziergang in Königstädten entdecken? Zu diesen Fragen liefert die von Sam Khayari entwickelte Internetseite „www.artmap-ram.de“ auf anschauliche Weise interessante Informationen. Seit April 2018 forschen Studierende der Johannes Gutenberg Universität Mainz zu den Objekten in der „Artmap Rüsselsheim am Main“ und erarbeiten Hintergrundinforationen zu den Objekten auf Sam Khayaris Internetseite. Das Ergebnis dieser einmaligen Kooperation, die von der Kultursteuerung der Stadt Rüsselsheim am Main in enger Abstimmung mit dem Künstler und der Universität initiiert wurde, ist eine App für mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets. Hiermit können Rüsselsheimer Denkmäler und Kunstwerke im öffentlichen Raum entdeckt werden. Die App zur Artmap wurde nun der Öffentlichkeit vorgestellt und wird etwa Mitte Mai im App Store für Apple- und im Play Store Android-Geräte verfügbar sein.
„Damit Kunst in einer Stadt identitätsstiftend sein kann, reicht es nicht, sie einfach nur in den öffentlichen Raum zu stellen. Wir müssen damit arbeiten und Interesse wecken für den Gedanken hinter einer Skulptur oder einem Denkmal. Genau das leistet die Artmap, die von Sam Khayari entwickelt und von Studierenden der Universität Mainz ergänzt wurde“, erläuterte Bürgermeister und Kulturdezernent Dennis Grieser.
Mit dem Kooperationsprojekt folgt der Magistrat der Intention eines seitens der SPD-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung formulierten Antrages zur Erarbeitung eines Katasters aller Denkmäler und Kunstobjekte im öffentlichen Raum Rüsselsheims, das über Veröffentlichungen beispielsweise in Form eines „Kunst- und Denkmalstadtplanes“ Bürgerinnen und Bürgern und Gästen der Stadt zur Verfügung gestellt werden solle.
Insgesamt 72 Kunstobjekte, die öffentlich zugänglich sind, listet die Artmap auf. Über eine Karte kann man die Standorte direkt ansteuern. Aber auch, wenn man nicht selbst an Ort und Stelle ist, findet man in der App zu jedem Kunstobjekt Fotos und Texte. Hiermit beschreibt Khayari seine persönliche Perspektive auf die Werke.
Ergänzt werden die Darstellungen des Künstlers durch die wissenschaftlichen Texte und Quellenangaben zur weiteren Recherche. Diese hatten mehr als 30 Studierende unter der Leitung von Professor Michael Simon am Mainzer Institut für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft im Fach Kulturanthropologie/ Volkskunde erarbeitet. Sie haben dazu unter anderem im Stadtarchiv und beim Heimatverein recherchiert. Am Anfang der bisher zwei Semester währenden Auseinandersetzung mit den Rüsselsheimer Kunstobjekten stand zudem stets eine Stadtführung des Stadt- und Industriemuseums. Bisher wurden 29 Objekte von Studierenden bearbeitet, die dazu gehörigen Texte sollen im wöchentlichen Rhythmus auf der Homepage der Artmap sowie in der App hochgeladen werden – immer donnerstags kommt so ein Text zur Artmap hinzu. Im kommenden Semester werden nach Angaben von Professor Simon weitere Kunstwerke in Rüsselsheim erforscht, so dass App-Nutzende langfristig bei allen aufgeführten Einträgen zwischen Khayaris Texten und denen der Studierenden wechseln können.
Zusätzlich arbeitet die App mit einer künstlichen Intelligenz. Wer durch die Smartphone-Kamera in der App ein öffentliches Kunstobjekt oder auch nur ein Bild davon betrachtet, bekommt den Namen des Objekts angezeigt und kann weitere Informationen lesen. Wie Khayari erläuterte, sei es aufwendig gewesen, der App diese Fähigkeiten beizubringen. So musste er zu jedem Objekt jeweils etwa 120 Bilder zu verschiedenen Tageszeiten, aus unterschiedlichen Perspektiven und in unterschiedlicher Entfernung machen sowie ähnlich aussehende Objekte zur Abgrenzung ebenfalls dokumentieren. Hierdurch könne die App jetzt zwischen der Betonskulptur Dauerparker am Landungsplatz und einem echten Opel-Manta unterscheiden.
Neben einer alphabetischen Sortierung und den Einträgen auf der Karte wird man innerhalb der App unter der Rubrik „Skulptour“ auch nach Stadtvierteln sortierte Kunstobjekte finden. Damit könnten auch Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste eine kleine Kunstführung durch die Stadt planen, erläutert Khayari seine Idee. Ebenso böte sich nach seiner Vorstellung die App auch gut für den Schulunterricht an, um sich mit der Geschichte Rüsselsheims auseinanderzusetzen.
Den genauen Termin, ab dem die App verfügbar sein wird, geben Sam Khayari und die Stadt noch bekannt. Wer bis dahin bereits etwas zur Kunst im öffentlichen Raum in Rüsselsheim erfahren will, findet auf dem Internetauftritt unter http://artmap.kreativnoma.de/ weitere Informationen zur Artmap.
Quelle: Stadt Rüsselsheim am Main |
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Eine Initiative der Medialab Internet Agentur Rüsselsheim.