Kitas und Schulerweiterungen inklusive der Außengelände zu planen und die Bauarbeiten zu begleiten, ist einer der spannendsten beruflichen Aufgaben. Darin sind sich die Projektleiterinnen und -leiter Monika Liedtke, Elem Pomak und Husni Hannachi einig, die im städtischen Fachbereich Gebäudewirtschaft im Bereich Projekte arbeiten. Die Einweihungsfeiern sind stets wichtige Termine im Kalender der Rathausspitze und der Politik. Dem gehen jedoch in der Regel drei bis vier Jahre voran, in denen die hoch qualifizierten Ingenieurinnen und Ingenieure unter anderem die Grundlagen für die Vorhaben ermitteln, die Beschlussvorlage für die Politik vorbereiten, Vergabeverfahren durchführen, entsprechende Architekten und Fachplaner finden und die Verträge für Baufirmen der vielen unterschiedlichen Gewerke abschließen.
Die Neubauten der Kitas Im Apfelgarten und Am Ehlenberg liegen bereits hinter Monika Liedtke, derzeit zählen zu ihren Hauptprojekten die Krippe am Weinfaß in Bauschheim und die Planungen für die Interimskita an der Danziger Anlage. Um die weiterführenden Schulen kümmern sich unter anderem Elem Pomak und Husni Hannachi. Pomak hat die Federführung für die Erweiterung und Sanierung der Alexander-von-Humboldt-Schule und bewegt dabei ein Projektvolumen von 34,6 Millionen Euro. Husni Hannachi ist an der Max-Planck-Schule für den Neubau der Mensa und der Zweifeldsporthalle zuständig. Zu seinen Projekten zählt zudem die für 2019 anstehende Sanierung der Dreifeldsporthalle an der Gerhart-Hauptmann-Schule.
Pomak hat zwei Kinder und arbeitet mit 31 Stunden pro Woche Teilzeit, Liedtke hat ebenfalls zwei Kinder und arbeitet mit 30 Stunden Teilzeit. Aus ihrer vorherigen Arbeitserfahrung heraus sagt Pomak: „Die Arbeit bei der Stadt Rüsselsheim steht der Arbeit in der freien Wirtschaft in nichts nach. Im Gegenteil: Die Stadt bietet die Möglichkeit, verantwortungsvolle Projekte komplett zu leiten. Das ist sehr motivierend.“ Gerade angesichts der Teilzeit sei es umso mehr eine Herausforderung, Arbeitsabläufe effektiv zu gestalten und Projekte gut durchzuorganisieren. Dies haben beide bestens im Griff und sind in wichtigen Fällen immer erreichbar. Pomak und Liedtke loben die Flexibilität der Stadt hinsichtlich der Arbeitszeitmodelle. Liedtke sagt: „So ist der Spagat zwischen Familie und Beruf machbar.“
Ihr Kollege Hannachi arbeitet Vollzeit und sagt: „Ich lebe in Rüsselsheim, kenne mich gut aus und genieße es, die Stadt mit der Planung von weiterführenden Schulen mit gestalten zu können.“ Er ist in Deutschland geboren und wuchs vom ersten bis zum 16. Lebensjahr in Tunesien auf. Danach kam er nach Rüsselsheim, ließ seinen Schulabschluss anerkennen und sattelte weitere Schul- und Studienabschlüsse auf. So ist er Bachelor of Engineering Geoinformation und Kommunaltechnik, Master of Engineering zukunftssicher Bauen und Fachbauleiter Brandschutz. Auch seine beiden Kolleginnen sind hoch qualifiziert: Pomak ist Diplom-Bauingenieurin und Diplom Wirtschaftsingenieurin, Liedtke ist Diplom-Ingenieurin für Architektur sowie Master of Science Technisches Gebäudemanagement.
Innerhalb ihres Projekts stimmen sich die drei eng mit vielen Ämtern ab, um unter anderem die Erfordernisse an die Gebäude und Außengelände abzustimmen und sämtliche örtlichen Begebenheiten zu berücksichtigen. Innerhalb des Fachbereichs Gebäudewirtschaft arbeiten sie stets mit erfahrenen Kollegen der Technik zusammen. Auch der Energieberater wird bei den Planungen mit einbezogen, um die Gebäude so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Außerdem gilt es, die immer weiter steigenden Anforderungen des Brandschutzes zu beachten. Hierfür müssen sie sich immer auf den aktuellen Stand bringen.
Auf die Nachfrage, welche Eigenschaften bei der Leitung großer Bauprojekte notwendig sind, sind sie sich einig: Als Leiterin oder Leiter eines Projekts ist Kommunikationsstärke und Organisationstalent gefragt. Außerdem ist es notwendig, sehr selbstständig zu arbeiten und stressresistent zu sein. Für jede Gebäudeplanung sind viele Besprechungen notwendig, in denen konkrete Meilensteine festgelegt und weiter verfolgt werden müssen. Außerdem muss immer der Spagat zwischen Wünschenswertem und Finanzierbarem vollzogen werden. Wenn dann die Gebäude eingeweiht werden und die Nutzerinnen und Nutzer zufrieden sind, hat sich aus Sicht der drei engagierten Ingenieurinnen und Ingenieure jedoch die Mühe gelohnt. Und sie haben mit ihrer Arbeit ein Stück Rüsselsheim mitgestaltet.
Quelle. Stadt Rüsselsheim am Main