Neuer Magnetresonanztomograph im GPR Klinikum in Betrieb genommen

Neues Gerät der Firma Philips bietet in der medizinischen Bildgebung volldigitales Breitband-MRT-System und verbessert den Patientenkomfort deutlich.

Neues Gerät der Firma Philips bietet in der medizinischen Bildgebung volldigitales Breitband-MRT-System und verbessert den Patientenkomfort deutlich.

Genauso schnell wie das gesamte Gesundheitswesen ändern sich auch die Anforderungen an magnetresonanztomographische Untersuchungen. Die gängigen Verfahren müssen heute besser und schneller durchgeführt werden. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat das GPR Klinikum einen neuen Magnetresonanztomographen (MRT) der Firma Philips angeschafft. Das neue Gerät bietet eine hohe Bildqualität und steigert so die Verlässlichkeit der Diagnose, es erweitert dadurch die klinischen Einsatzmöglichkeiten und ermöglicht zudem eine kürzere Untersuchungsdauer. Die Kosten der Anschaffung und des Umbaus belaufen sich auf etwas mehr als 2 Millionen Euro.

„Wir freuen uns mit dem neuen MRT unseren Patienten allerneueste Technologie, verbunden mit einem gesteigerten Untersuchungskomfort, anbieten zu können“, sagt Dr. Andreas Wieschen, Chefarzt des Instituts für Radiologie und Nuklearmedizin des GPR Klinikums.

Um detaillierte Strukturen innerhalb des menschlichen Körpers sichtbar zu machen, kommen bei der Magnetresonanztomographie (MRT) Magnetfelder und Hochfrequenzsignale gemeinsam zum Einsatz. Kliniken setzen die MRT schon lange ein, weil das diagnostische Verfahren unterschiedliche Weichteile außergewöhnlich differenziert darstellt und dabei ohne Röntgenstrahlung arbeitet. Das bisherige MRT-System des GPR Klinikums verwendete analoge Komponenten für die Signalerfassung und -verarbeitung, um Bilder des Patienten zu erzeugen. Allerdings begrenzt der Einsatz analoger Komponenten die Leistung in Bezug auf Bildschärfe und -qualität. Die digitalen Fähigkeiten des neuen Gerätes überwinden auch die Skalierbarkeitsgrenzen, die für analoge Systeme typisch sind. Ähnlich wie beim Übergang vom analogen Fernsehen mit seiner sehr begrenzten Kanalzahl zum digitalen Breitband-HD-Fernsehen mit hunderten von Kanälen ist die digitale Signalerfassung und -übertragung des neuen MRT unabhängig von der Anzahl der Datenkanäle.

Zudem zeichnet sich das neue MRT durch einen gegenüber älteren Geräten deutlich gesteigerten Patientenkomfort aus. Das neue Gerät hat eine erheblich größere röhrenförmige Öffnung als ein Standard-MRT, hierdurch kommt es zu deutlich weniger Untersuchungsabbrüchen, die bei herkömmlichen MRT-Geräten aufgrund der Enge des Untersuchungstunnels häufig waren. Darüber hinaus können die typischen Klopfgeräusche der Kernspintomographie gegenüber der Vorgängergeneration der Magnetresonanztomographen reduziert werden. Außerdem steht ein neues Multimediasystem zur Verfügung, das dazu beiträgt, dass sich der Patient während der Untersuchung möglichst gut entspannen kann. Durch eine spezielle Monitorlösung wird die Aufmerksamkeit während des Verfahrens von der Untersuchungsumgebung abgelenkt. Beruhigende Töne fördern zusätzlich eine entspannte Atmosphäre. Des Weiteren erhält der Patient über eine sogenannte Auto-Voice-Funktion seine Atemkommandos sowie weiterführende Informationen über die Untersuchungsdauer.

„Mit diesem neuen MRT-System können wir den Bürgern der Stadt Rüsselsheim und der Region durch bessere Bildqualität und kürzere Untersuchungszeiten eine weitere Verbesserung der diagnostischen Möglichkeiten im GPR Klinikum anbieten. Diagnosen werden zuverlässiger und das Verfahren wird für Patienten und Ärzte insgesamt vereinfacht. Das GPR Klinikum hat in 2018 – auch durch die Anschaffung des neuen MRT – mehr als 4,7 Millionen Euro in die Verbesserung der medizinischen Infrastruktur investiert“, ergänzte Achim Neyer, Geschäftsführer des GPR Gesundheits- und Pflegezentrums Rüsselsheim.

Hintergrund

Was genau ist die MRT?
Die Magnetresonanztomographie, die auch als Kernspintomographie bezeichnet wird, erzeugt Schnittbilder des menschlichen Körpers. Sie benötigt hierfür keine Röntgenstrahlen. Im Magnetresonanztomographen erzeugt die Kombination aus einem starken Magnetfeld
und Hochfrequenzwellen detaillierte Bilder des Körperinneren.

Der menschliche Körper besteht zu einem großen Teil aus Wasser. Durch das Magnetfeld werden die Kerne der Wasserstoffatome wie kleinste Kompassnadeln ausgerichtet. Durch die Hochfrequenzwellen beginnen sie zu schwingen und Signale zu erzeugen, die mit hochempfindlichen Antennen gemessen werden können. Ein Computer berechnet aus den Signalen dann das Schnittbild durch den Körper.

Die Magnetresonanztomographie ermöglicht eine sehr genaue und differenzierte Darstellung aller Körpergewebe, vor allem nichtknöcherner Strukturen, wie z. B. Weichteile, Gelenke, oder das Gehirn. Schon geringfügige Veränderungen im Körper können auf diese Weise entdeckt werden.

Die Magnetresonanztomographie ist eine sehr sichere Untersuchungsmethode, schädliche Nebenwirkungen durch die Kernspintomographie sind nicht bekannt.

Bei Patienten mit Metallteilen im Körper, wie z. B. Herzschrittmacher, Akupunktur-Nadeln, Metallprothesen, Granatsplittern kann die Magnetresonanztomographie ggf. nicht angewendet werden.

Quelle: GPR Rüsselsheim